14.01.2023
Sehen und gesehen werden

Selfies füllen die sozialen Medien, Influencer breiten sich aus, Selbstdarsteller, private und professionelle Webseiten füllen das Netz. Sehen und gesehen werden ist angesagt. Diesem Phänomen ging die erste church@night 2023 nach. 

Dieses Mal im Katharinensaal und nicht in der Stadtkirche drehte sich alles ums Sehen und Gesehen werden. Aufhänger war das kirchliche Motto (Jahreslosung) für das neue Jahr: "Du bist ein Gott, der mich sieht." Dieses Bekenntnis trifft auf eine Gesellschaft, in der Menschen allzuschnell übersehen werden. Diejenigen, die es können, rufen sich mehr oder weniger geschickt selbst in Erinnerung. Likes und Herzchen tragen aber nicht. Sie geben in den seltensten Fällen die Nähe, die Menschen wirklich brauchen. Gesehen werden nur die Masken, mal besser, mal weniger gut gelungen. 

Anders Gott. Der sieht. Anhand der biblischen Geschichte der Sklavin Hagar ("die Fremde", "die Flüchtige") ging Pfarrer Matthias Keilholz dem Bekenntnis nach, das Hagar nach einer Begegnung mit Gott hatte. Sie wurde ausgenutzt als "Leihmutter", floh vor Demütigungen und erlebte in der Begegnung mit Gott eine ungeheure Wertschätzung. So sprach sie aus, was durch Jahrhunderte eine Erfahrung vieler Menschen war: "Du bist ein Gott, der mich sieht." Ein mutmachendes Wort für 2023.

Besonders war die erste church@night 2023, denn ihr war das bisher Gewohnte umgekehrt: Sonst interviewte Pfarrer Alexander Garth die Gäste in diesem besonderen Gottesdienstformat. Er hatte die c@n in Wittenberg etabliert. Ende Januar wird er aber in den (Un-)Ruhestand gehen, zurück nach Berlin, wo er sich dem Bücherschreiben widmet, zu Vorträgen unterwegs sein wird und auch eine übergemeindliche Aufgabe anpackt. Matthias Keilholz interviewte nun Alexander Garth und in dem kurzweiligen Gespräch erfuhren die Gäste etwas über Garths Visionen, die schon Wirklichkeit geworden waren in Gemeindegründungen und mehr. Und über seinen Wunsch, etwas zu sehen, was er bei seinen Vortrags- und Entdeckungsreisen noch nicht gesehen hat: Wie wär's mit Südamerika?

Die Musik kam dieses Mal von Damaris Garth sowie Regina und Matthias Keilholz. Und fürs passende Licht sorgte in bewährter Weise Hans-Georg Arndt. 

Sehen und gesehen werden: Gott sieht seine Menschen. Und wenn Menschen einander sehen, könnten sie füreinander zu Boten Gottes werden, so wie es Hagar erlebt hat (nachzulesen in Genesis 16). 


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