30.01.2023
Koffer in Berlin
Am 29. Januar wurden Pfarrer Alexander Garth und seine Frau Damaris in einem festlich-fröhlichen Gottesdienst aus der Stadtkirchengemeinde Wittenberg verabschiedet. Nach sieben Jahren endet damit der Dienst von Garth in Wittenberg.
Es ist ein "fröhlicher Christenmensch", der Wittenberg verlässt und nach Berlin zieht, sagte Superintendentin Dr. Gabriele Metzner über Alexander Garth im Gottesdienst zu seiner Verabschiedung. So war es kein Wunder, dass der Gottesdienst und das anschließende Beisammensein im Katharinensaal neben allem Abschiedsschmerz von fröhlichen und humorvollen Tönen gekennzeichnet war - unter anderem mit dem Song von Marlene Dietrich: "Ich hab noch einen Koffer in Berlin".
Garth hatte nach Aufgaben unter anderem in Sonneberg (Thüringen) und Berlin (Berliner Stadtmission) 2016 seine Arbeit in Wittenberg aufgenommen - in einem "Reformationsmuseum", wie er schmunzelnd sagt. Mit seinen frischen Ideen und Erfahrungen aus Gemeindegründungen, Jugendarbeit und als kritisch-liebevoll-wohlwollender Beobachter der Kirche hat er in Wittenberg manches im Hintergrund verändert und zugleich für alle sichtbar aufgebaut und etabliert. Am bekanntesten ist gewiss die "church@night", bei der einmal im Monat freitagabends ein Gottesdienst neuer Art in der Stadtkirche gefeiert wird - in geheimnisvoll illuminierter Kirche, mit Interviewgästen, neuer Musik und mehr. Aus Kenia hat er Jugendpastor Frank Koine hergeholt, der der breiten Öffentlichkeit als Musiker ein Begriff ist. Über die Grenzen der Gemeinde hat er sich für vielfältige Projekte starkt gemacht. Im Gottesdienst wirkten denn auch viele mit, die ihn auf dem Weg begleitet haben.
Am wichtigsten ist Garth eins, was er in seiner Predigt noch einmal auf den Punkt brachte: Jesus Christus steht im Mittelpunkt. Der bestimmt sein Leben als fröhlicher Christenmensch und der muss immer wieder in den Mittelpunkt seiner Kirche rücken - was schon das Anliegen der Reformatoren des Mittelalters war, ihrer Vorgänger und Nachfolger bis heute. Der Kernsatz des Predigttextes (Matthäus 17,1-9) fasst es präzises zusammen: Die Jünger sahen "niemand als Jesus allein" (Vers 8). Diesen Jesus mit allen Mitteln – mit Musik und guter Rede, mit Humor und kritischer Analyse, in Büchern, Vorträgen und eben auch in Gottesdiensten – zu verkünden, ist und bleibt das Anliegen von Alexander Garth auch in seinem (Un-)Ruhestand. In Berlin sind er und seine Frau nun zuhause. Dort wirkt er fortan in der Evangelischen Allianz als Beauftragter für Theologie, Evangelisation und Gemeindeentwicklung, schreibt weiter an Büchern und ist unterwegs mit der besten Nachricht der Welt.
Schon im Gottesdienst und auch beim anschließenden Beisammensein würdigte unter anderem der stellvertretende Bischof der Mamlaka Hill Chapel, Richard Munala, die Arbeit von Garth und die besonderen Beziehungen, die zwischen dieser Gemeinde in Nairobi und Wittenberg entstanden sind. Glück- und Segenswünsche bekamen Garth und seine Frau zugesprochen - einige ganz öffentlich und viele sehr privat mit so mancher Umarmung. Als fröhliche Christenmenschen haben Damaris und Alexander Garth viele Menschen in Wittenberg mit auf Entdeckungsreise zu Jesus Christus genommen. Mit Gottes Segen soll das in Wittenberg und in Berlin weitergehen.
Die Predigt von Alexander Garth gibt es zum Nachhören. Einfach den Link anklicken:
Predigt zum 29. Januar 2023