02.08.2024
Reise mit Bach und Orgel
Auf Europa- und Zeitreise gingen Kinder und Erwachsene bei Orgelführung und Konzert am 2. August in der Stadtkirche St. Marien.
Vor der Reise gab es spannende Einblicke in die große Sauer-Orgel. Ein mächtiges Instrument ist sie und es gibt viel daran und darin zu entdecken. Kantor Christoph Hagemann hatte zur Führung eingeladen und gab spannende Einblicke. Die Fragen der Kinder und auch der Erwachsenen blieben nicht aus. "Wie viele Pfeifen hat die Orgel?" "Wie alt ist sie und wie viel wiegt sie?" Hagemann beantwortete nicht nur (fast) alle Fragen. Er ließ die alle Interessierten auch einen Blick hinter die Kulissen - bei der Orgel besser: hinter das Prospekt - werfen. So konnten alle sehen, was geschieht, wenn eine Taste oder ein Pedal gedrückt wird. Dann setzen sich Stäbe und Züge und Wellen in Bewegung und geben an der richtigen Stelle die Luft frei, damit ein Ton erklingt.
Nach diesen Einblicken und Erkenntnissen ging die Reise aber los. Wie klang Musik in der Stadt Paris zurzeit von König Ludwig XV.? Hagemann ließ sie erklingen und zog dann weiter nach Italien zu Antonio Vivaldi. Den Schluss des ersten Teils der Reise bildete Lübeck. Dort hatte sich Johann Sebastian Bach seinen Orgelkollegen Dietrich Buxtehude. Die 465 Kilometer hatte er zu Fuß zurückgelegt.
Die Musik die nun erklang - das Präludium in Es-Dur von Johann Sebastian Bach - klang wie eine Reisebeschreibung vom königlichen Paris über das raffiniert-verspielte Italien bis zum virtuosen Lübecker Meister.
Teil zwei der Reise allerdings verließ die Länder und zeigte sich als Zeitreise. Wieder führte Hagemann in die Musik ein - dieses Mal in die Art, wie man zur Zeit Luthers und in den folgenden Jahren komponierte. Beispiele dafür waren die Komponisten Giovanni Pierluigi da Palestrina und Giovanni Gabrieli. Der dritte im Bund war Bach selbst. Und in der nun folgenden Fuge Es-Dur ließen sich die Musik ihrer jeweiligen Zeit ahnen.
Und für beide Reisen genügte ein einziges Instrument: die faszinierende Orgel.