27.01.2025
Gedenke der Menschlichkeit
Am 27. Januar gedachten Bürgerinnen und Bürger der Lutherstadt Wittenberg an der Stätte der Mahnung (Stadtkirche St. Marien) der Opfer des Nationalsozialismus.
Zur Gedenkstunde am Tag der Befreiung des KZ Ausschwitz-Birkenau (Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust) kamen Bürgerinnen und Bürger Wittenbergs in der Stadtkirche St. Marien und an der Stätte der Mahnung zusammen. Dominic Häde (Evangelische Akadmei Sachsen-Anhalt) stimmte in das Thema des Gedenkens ein. Die folgenden Wortbeiträge wurden von Michael Stolle am Flügel umrahmt, der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (Andante sostenuto aus „Kinderstücke“ op. 72), Hanns Eisler (Thema mit Variationen aus „Klavierstücke für Kinder“) und Leonard Berstein (Bell, Book and Rabbi) spielte.
Pfarrer Fabian Mederacke (Stadtkirchengemeinde) laß Worte von Rachel Hanan aus ihrem Buch "Ich habe Wut und Hass besiegt", die zu Vertrauen und Menschlichkeit ermutigen und mahnen. Corinna Reinecke (AWO) lenkte den Blick auf die Bildung der jungen Generation und verwies auf viele Aktivitäten der AWO an Schulen und bei besonderen Programmen. Erinnerung und Bildung - gegen das Vergessen - seien unverzichtbar. Zuletzt verknüpfte Christoph Maier (Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt) Vergangenes und Gegenwärtiges. Hass und Hetze würden mit den jeweilgen Mitteln der Zeit verbreitet. Die Medien veränderten sich, aber die Mechanismen, die Menschlichkeit und Würde und zuletzt auch die Demokratie bedrohen, blieben die gleichen. Dagegen gelte es wachsam zu sein. Ist die böse Saat erst einmal gelegt, sei ihre Entwicklung, ihre Frucht schwer einzudämmen und zu verhindern. Aus dem Holocaust ergäbe sich eine bleibende und kollektive Verantwortung.
Nach den zum Nachdenken anregenden und mahnenden Worten in der Stadtkirche leitete Pfarrer Mederacke das Gedenken an der Stätte der Mahnung mit Bibelwort und Gebet ein. Im Anschluss wurden Kränze niedergelegt, u. a. durch Landrat Christian Tylsch und Oberbürgermeister Torsten Zugehör, denen weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen und Parteien folgten. Alle Anwesenden waren eingeladen, einen Kieselstein zum Gedenken auf der Bodenplatte der Stätte der Mahnung abzulegen.
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