02.03.2024
Durch das Band des Friedens
Am Freitag, 1. März, feierten Kinder, Jugendliche und Erwachsene in zwei Veranstaltungen den Weltgebetstag.
Im Evangelischen Familienzentrum "menschenskind" und im Katharinensaal der Stadtkirchengemeinde feierten über 70 Kinder und Erwachsene den Weltgebetstag. Christinnen aus Palästina hatten die Liturgie für den Gottesdienst vorbereitet. Das Thema hatte durch den terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eine besondere Bedeutung bekommen. Es lautet: "durch das Band des Friedens" und bezieht sich auf einen Satz, der im Epheserbrief in der Bibel aufgeschrieben ist: "Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält." (Epheser 4,3 - Basisbibel)
Den Kindern und Erwachsenen im Familienzentrum stellten Vikar Hartmudt Beuchel und Studentin Lilly Adam verschiedene Bilder für den Frieden vor und erzählten ihnen eine Friedensgeschichte eines israelischen und eines arabischen Kindes. Danach war Bastelzeit, bei der auch Friedenssymbole wie Freundschaftsbänder oder Friedenstauben geknüpft, gemalt und ausgestanzt wurden. Währenddessen bereitete Marion Naumann allerhand leckere Speisen für die Zeit nach dem Gottesdienst zu.
Im Gottesdienst hörten die Kinder die Geschichte zweier Freunde, die sich entzweit hatten. Als ein Unwetter kam und die Straße, an der sie wohnten, zu einem Fluss wurde, fingen sie an, aus Steinen eine Brücke zu bauen und kamen auf diese Weise wieder zueinander. Zum Schluss des Gottesdienstes gestalteten die Kinder mit den Erwachsenen ein "Band des Friedens", bevor es ans Essen ging.
Im Katharinensaal waren überwiegend Frauen, aber auch einige Männer zusammen, um manches über Land und Menschen in Palästina zu erfahren, besonders zu der bewegten Geschichte seit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, in der Palästina noch unter britischer Mandatsverwaltung stand, bevor der Staat Israel gegründet wurde, bis heute. Drei palästinensische Christinnen wurden vorgestellt, deren Leben ein Beispiel ist für ihre persönliche "Antwort auf den Aufruf Jesu, einander zu lieben und zu ertragen" (Johannes 15,12-17). Die Gebete griffen das Leiden von Menschen in Israel und Palästina auf, besonders ergänzt durch Bitten aus dem deutschen Weltgebetstagskomitee, die auch die Situation von Jüdinnen und Juden und den wachsenden Antisemitismus Deutschland in den Blick nahmen. Auch in diesem Gottesdienst ging ein Band des Friedens durch die Reihen.
Der erweiterte Singkreis Friedrichstadt, unterstützt durch Musikerinnen und Musiker, gestaltete den Gottesdienst mit. Im Anschluss nutzten viele die Möglichkeit, bei landestypischen Speisen miteinander ins Gespräch zu kommen.
Wie dringend das Gebet für den Frieden ist, wurde an diesem Abend deutlich.
In Wittenberg finden, ausgelöst durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, jeden Montag um 18:30 Uhr Friedensgebete in der Schlosskirche statt; und längst geht es nicht mehr nur um diesen europäischen Krieg. Die Situation der Menschen in Israel und Palästina ist genauso im Blick und zum Gebet wird immer wieder auch die Lage in Deutschland, wo Hass und Hetze in erschreckendem Maß zugenommen haben.
"Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält" – möglich durch die alle umfassende Liebe Gottes.