21.11.2023
Überreicher Trost
Am 19. November führten die Kantorei der Stadtkirche das Requiem von Johannes Brahms auf. Überschrieben ist es "Ein deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift".
Die gut 500 Besucherinnen und Besucher wurden hineingenommen in die musikalische Auslegung biblischer Trostworte. Die 40 Musikerinnen und Musiker, die 65 Sängerinnen und Sänger der Kantorei und die beiden Solisten Miriam Alexandra und Christopher Jung malten die vielen Nuancen des Werkes in die Herzen der Gäste. Unter Leitung von Stadtkirchenkantor Christpoph Hagemann füllte sich die Stadtkirche mit leisen, zarten, kaum wahrzunehmenden Tönen des Trostes bis hin zu dem brausenden Lobgesang der Größe Gottes. "Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" (Worte: Jesaja 66,13a) hatte das Vermögen, sich zart bis in den hintersten Winkel trauriger Herzen hineinzuwagen und anzukommen. Und der Mächtigkeit der Worte aus der Offenbarung des Johannes – "Du, Herr, bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft" (Worte: Offenbarung 4,11) – konnte sich niemand entziehen.
So war das Requiem viel mehr als ein Konzert, passend zum ausgehenden Kirchenjahr mit seinem Blick auf die Ewigkeit und seinen verschiedenen Gedenktagen vom Volkstrauertag bis zum sehr persönlichen, stillen Totensonntag. Das Werk verkündet den Trost Gottes – eines Gottes, der unvorstellbar heilig, herrlich und mächtig ist ("denn du hast alle Dinge erschaffen") und der zugleich von einer unvorstellbar tiefen Liebe bestimmt wird.