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Das Eingangsportal auf dem Neuen Friedhof in der Dresdener Straße, Wittenberg wird derzeit aufwendig restauriert.

Umwelteinflüsse der letzten Jahrzehnte haben dies nötig gemacht. Als besonders schädlich zeigten sich sowohl die Rußpartikel von Straßenverkehr, als auch der saure Regen beeinflusst von umliegenden Industriegebieten. Besonders der Elbsandstein zeigt, Verfärbungen, Abplatzungen und Risse. Durch die Luft übertragene Nitrate aus Leuna und Piesteritz veränderten den Sandstein in seiner chemischen Struktur. Dadurch wurde er anfälliger für Temperaturschwankungen, Flechten und Moose, die wiederum schädigend auf den Stein einwirken.

Reinigungsarbeiten, Steinaustausch, Antragungen und Mörtelersatz werden von der Firma Kirk-Bau (Wittenberg) und dem Restaurator Penk (Pouch) durchgeführt. Die Bauleitung übernimmt das Ingenieurbüro Ulrich Pabst (Wittenberg). Die ersten Ergebnisse sind ganz erstaunlich. Backsteine, die zuvor tief schwarz waren, leuchten nun wieder rot.

Auch das gusseiserne Tor mit den aufwendigen Verzierungen wird von Firma Kase (Wittenberg) aufbereitet. Mehrere Farbschichten werden zunächst abgestrahlt. Anschließend erfolgen Feuerverzinkung und Pulverbeschichtung. Auch der rechte, bisher dauerhaft verschlossene Torflügel, wird nach Jahrzehnten wieder begehbar werden. Es ist zu erwarten, dass manche Schmuckdetails wieder sichtbar werden.

Daneben bekommen die Wirtschaftsgebäude einen neuen Anstrich. Der Zaun im Norden wird erneuert und ein zusätzliches Tor an der Zwischenmauer im Osten eingebaut, um Wildwechsel zu erschweren.

Die geplanten Kosten sind mit 197.000 € veranschlagt. Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Gestaltungsprogramms. Ziel ist es die Friedhöfe der Stadtkirchengemeinde Wittenberg wirtschaftlich solide aufzustellen, historische Bausubstanz zu erhalten und Friedhofskultur zu prägen. Finanziert werden die Maßnahmen ausschließlich aus Mitteln der Stadtkirchengemeinde Wittenberg.

Begleitet werden die Maßnahmen von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Wittenberg und dem Landesamt für Denkmalschutz und Archäologie (Halle).

Der Alte Friedhof (gegründet 1502) und der Neue Friedhof (gegründet 1606) zählen zu den Flächendenkmalen in Wittenberg. Auf Ihnen sind die Wittenberger Persönlichkeiten, wie z.B. Postmeister Zimmermann, Major a. D. und Stadtrat Fritz Eunike, Chefarzt des Paul-Gerhardt-Stiftes Paul Bosse und sowie Luther Tochter Elisabeth begraben.