23.10.2022
Ein Tischtuch für Gott
Am 23. Oktober wurde das neue, grüne Parament für den Altar der Stadtkirche St. Marien enthüllt und in Gebrauch genommen.
Es war ein besonderer Festgottesdienst, der eine längere Wartezeit beeindete. Denn nachdem die Gemeinde schon vor längerem beschlossen hatte, für den Altar der Stadtkirche neue Paramente anzuschaffen, konnte nun auch das noch fehlende grüne für seinen Dienst am Altar in Gebrauch genommen werden. Christina Utsch, Paramentikerin aus Berlin (Atelier für Paramentik), hatte es in über 200 Stunden Arbeit angefertigt; bislang ihr größtes Tuch dieser Art, wie sie im Gespräch mit Pfarrer Matthias Keilholz verriet. Grün – die Farbe der Hoffnung, ein Symbol für Gedeihen und Wachstum – schmückt den Altar für die meiste Zeit im Kirchenjahr, führte Frau Utsch aus. Den längsten Zeitraum bilden dabei die Sonntage "nach Trinitatis". Sie werden nur durchgezählt (der aktuelle Festtag fiel auf den 19. So. n. Tr.) und so wird die Zeit oft die "festlose Zeit" genannt. Aber damit bietet diese Zeit Raum für so manches Fest, das im Kirchenjahr keinen besonderen Namen hat. Nach der Enthüllung des neuen Paramentes dankte Dr. Cornelia Winkelmann (Mitglied im Gemeindekirchenrat und Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses) Frau Utsch für ihre wunderbare Arbeit.
Ziel der Gemeinde ist es, die Kosten für die Antependien insgesamt durch Spenden aufzubringen. Da kann noch einiges getan werden und wer die neuen Kunstwerke im Lauf des Kirchenjahres wahrnimmt, kann gerne noch einen sehr willkommenen Beitrag dazu leisten. Herzlichen Dank denen, die sich schon beteiligt haben und denen, die sich noch dafür gewinnen lassen.
Weil sich an den Gottesdienst auch die Gemeindeversammlung der ganzen Stadtkirchengemeinde anschloss, wirkten alle drei Pfarrer der Gemeinde mit. Alexander Garth predigte über vier Männer, die ihren gelähmten Freund zu Jesus brachten, damit er ihn heilte - was auch geschah (Markus 2,1-12). Er hob die Bedeutung und Aufgabe hervor, die jeder Christ hat, Menschen zu Jesus zu bringen. Fabian Mederacke leitete die Feier des Heiligen Abendmahls. Und alle drei, gemeinsam mit Kantor Christoph Hagemann, begleiteten zwei der neueren Lieder, die im Gottesdienst gesungen wurden. Ein seltenes Ereignis - und für diesen Tag auch ein Novum.
In der Gemeindeversammlung hörten die Anwesenden Rück- und Ausblicke, u. a. vom Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates Jörg Bielig und hatten Gelegenheit, nachzufragen und Themen einzubringen, die die Stadtkirchengemeinde in der nächsten Zeit beschäftigen sollten. So ging es um Finanzen und Baufragen, um die Stätte der Mahnung, um Energiefragen, aber auch um die Gestaltung von Gottesdiensten, die Vielfalt in der Art, den Glauben und die christliche Gemeinschaft zu leben, um die reiche Kirchenmusik der Gemeinde und vieles mehr. Bei leckeren Suppen und Getränken wurde dann an den Tischen noch so manches informell weiterberaten.